Vielen ist nicht ganz klar, worin eigentlich der Unterschied zwischen der evangelischen und der katholischen Kirche besteht. Man gehört eben einer bestimmten Richtung an, weil das meist in der Familientradition liegt oder weil in der spezifischen Wohnregion alle anderen auch dieser Kirche angehören. Vielen ist aber die jeweilige Bedeutung der evangelischen und der katholischen Kirche nicht mehr wirklich geläufig.

Der Unterschied beginnt dabei bereits bei dem allgemeinen Verständnis von der Kirche. Die Evangelischen meinen mit diesem Begriff meist ihre Gemeinde, die Katholiken beziehen hinsichtlich dieser Begrifflichkeit die gesamte Institution mit ein, also auch Rom. Hier entsteht oft der Eindruck, dass die evangelische Kirche keinen Blick über den Tellerrand wagt, doch vielmehr geht es darum, die eigene Kirchengemeinde mündig für eigene Entscheidungen zu machen. So kann eine evangelische Kirchengemeinde größtenteils für sich Neuerungen und Regeln festlegen und genießt dabei das Vertrauen, im Sinne des Christentums und der Kirche im Allgemeinen zu handeln. Der katholischen Kirche gemäß gelten die Regeln für jede katholische Gemeinde dagegen weltweit.

Ebenfalls verschieden ist die Sicht auf den Papst und sein Amt. Nach katholischer Sicht sind die Entscheidungen des Papstes sowohl unfehlbar, als auch unwiderrufbar. Die Evangelischen stellen die christlichen Würdenträger auf eine Stufe mit den „normalen“ Menschen und lehnen deswegen die Unfehlbarkeit päpstlicher Entscheidungen ab.

Ebenfalls verschieden ist das Verständnis vom Abendmahl. Hier darf bei den Katholiken nur ein geweihter Priester das Abendmahl zu sich nehmen, während es innerhalb der evangelischen Kirche jeder getaufte Mensch darf. Auch die Bibel legt sich nach deren Meinung selbst aus und kann von jedem immer wieder neu gedeutet und interpretiert werden. Dies ist bei den Katholiken nicht der Fall.

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