Wasser hat nach wie vor, seit tausenden von Jahren und in vielen Kulturen eine einheitliche Bedeutung. Es ist das Leben, genauer: der Kreislauf des Lebens bis zum Tod, die Reinigung, Läuterung und Reinheit, mit der man sich von allem Schädlichen befreien kann.
Das Weihwasser hat noch Salz als Komponente. Salz wird seit jeher verwendet, um Lebensmittel davor bewahren, zu verfaulen und der Nahrung Geschmack zu verleihen. Früher war Salz ein kostbares Gewürz, welches nur wohlhabenden Menschen vorbehalten war und von weniger betuchten Gesellschaftsschichten dementsprechend sparsam verwendet worden ist. Früher wurde dem Salz noch das Salböl Chrisam hinzugefügt.
Das Wasser wird in dieser Zusammensetzung von einem Priester gesegnet und erlangt somit den heiligen Status des Weihwassers. Weihwasser dient vornehmlich dazu, zu segnen und durch eine „rituelle Waschung“ den Betreffenden von seinen Sünden und Verfehlungen zu befreien. Die Segnung verdeutlicht die Verbundenheit mit Gott und dem Entsagen von Satan.
Früher wurde das Weihwasser vor allem an Ostern verwendet und von vielen Menschen mit nach Hause genommen. Besonders in ländlichen Gegenden war das Weihen von Stallungen, Räumen und Gegenständen ein verbreiteter Brauch. Vielerorts wurde das Wasser auch zu Zwecken der Heilung von den Menschen getrunken oder es wurde kranken Tieren zu trinken gegeben. Die Menschen besprengten sich auch vor dem Gottesdienst mit dem heiligen Wasser, um ihrem Gott rein und frei von Sünden entgegen treten zu können. Auch vor langen Reisen pflegten es die Eltern, ihre Kinder mit dem Wasser zu segnen, damit die Reise gefahrlos ablaufen würde. Noch heute hat Weihwasser diese heilende, reinigende Symbolik nicht verloren und in manchen Gegenden praktizieren die Menschen die genannten Segnungen noch heute.