Nach der Taufe ist der Gottesdienst ein wesentlicher Bestandteil des Lebens in einer Gemeinde und ein festes Ritual im Kirchenalltag. Dabei bestimmt die Liturgie den Ablauf des Gottesdienstes, von dem griechischen Wort „leiturgia“ abgeleitet, was soviel bedeutet wie „öffentlicher Dienst“. Hinsichtlich des evangelischen und des katholischen Gottesdienstes kann es dabei zu Abweichungen kommen. Ebenfalls gibt es Unterschiede hinsichtlich des Anlasses eines Gottesdienstes, es spielt eine Rolle, ob er anlässlich von Taufe, Weihnachten oder Ostern abgehalten wird. Mit dem Glockengeläut wird die Gemeinde zusammengerufen und ein Orgelspiel stimmt auf den Gottesdienst ein. Nachdem einige rituelle Worte eingangs vom Pfarrer gesagt und von der Gemeinde aufgegriffen worden sind, geht der Gottesdienst über in das Sündenbekenntnis und die Gnadenverkündung. Der Pfarrer begrüßt im Anschluss die Gemeinde und die Schriftlesung erfolgt. Diese beinhaltete einen Bibeltext, der das Thema des Gottesdienstes wiedergibt. Der Pfarrer greift daraufhin diesen Text auf und überträgt die Bedeutung des Textes auf die Gegenwart. Dadurch gelangt die Gemeinde zu einem besseren Zugang zur Bibel, da die oft etwas komplexen und ungewohnten Formulierungen verständlicher und lebensnaher werden. Ein gekonnt dargelegter Gegenwartsbezug innerhalb der Predigt ist das Kernstück eines jeden Gottesdienstes und gibt der Gemeinde sowohl die nötige Festigkeit im Glauben, als auch einen tieferen Zugang zu Gott und den Lehren der Bibel. Meist wird zusammen mit der Gemeinde vor der Predigt noch ein Lied gesungen und das Glaubensbekenntnis gesprochen. Ein weiteres Lied im Anschluss der Predigt vertieft deren Botschaft und es bleibt Zeit für ein stilles Gebet, das jeder für sich zu Gott sprechen kann. Das Vaterunser und die Fürbitten bilden mit der Abkündigung, bei der aktuelle Termine innerhalb der Kirchengemeinde mitgeteilt werden, den Abschluss des Gottesdienstes, der mit einem letzten Lied sein Ende findet.